Happy Birthday Mr. Jones

Update: Ach menno! Google und Gema – einigt euch endlich (ist mir langsam echt egal, wer nun Schuld an dem Bockmist hat!) Aber man kann Video und Song auch hier hören: http://www.tape.tv/vid/391861

Erstens! David Bowie hat heute Geburtstag und wird 66! Und da ich seit 1979 bekennender Bowie-Fan bin: Ein donnerndes HAPPY BIRTHDAY!

Zweitens! Er veröffentlicht ein neues Album! Im März! “The Next Day” soll es heißen!
Ich bin ja sowas von aufgeregt! Ich habe schon befürchtet, die Kreativität des “Thin White Duke” wäre total eingeschlafen! Dass ein Herzinfarkt einen aus der Bahn werfen kann, ist verständlich, aber gleich acht Jahre musikalisches Stillschweigen? Doch jetzt kommt ja wieder was und eine Kostprobe gibt’s auch schon vorab! Und es ist auch noch eine Hommage an Berlin! Und es klingt nicht schlecht…!

[youtube=http://youtu.be/FOyDTy9DtHQ]

Direktlink

Und ich schmeiße jetzt gleich mal die Berlin-Trilogie in iTunes an!

 

Wie ich einst zum Jazz fand

Wie ich einst zum Jazz fand

Leider hat sich mir der Jazz erst in fortgeschrittenem Alter erschlossen. Aber dafür versuche ich jetzt wenigstens seit Jahren das nachzuholen, was ich in meinen jazzlosen Zeiten verpasst habe.

Musikalisch bin ich eher in den “Seventies” anzusiedeln, aufgewachsen mit der Musik von Led Zeppelin, AC/DC, Pink Floyd, Yes, Genesis, Bowie und natürlich mit den Meisterwerken von Bob Dylan. Dieser Sound hat mich musikalisch sozialisiert. Bewegungen wie Punk oder der New Wave der 80er sind ziemlich spurlos an mir vorbeigegangen. Alles was dann Neues ab den 90ern kam, nahm ich zur Kenntnis und suchte mir davon aus, was mir gefiel. Wirklich geprägt wurde ich aber von den wilden Siebzigern! Ich bin halt doch schon ein “alter Sack”!

Jazz

Trotzdem habe ich bereits mit zarten 16 zaghafte Versuche unternommen, mich immer wieder mit Jazz auseinander zu setzen. Allerdings nicht, weil mir dieser Musikstil so gut gefallen hätte, sondern weil die Kneipe, in der wir damals viele Nachmittage verbrachten ein Jazzclub war (eigentlich haben wir in der »Pupille« nur darauf gewartet, dass unser “Jugendclub” am Abend endlich seine Tore öffnet). Die Musik, die dort lief, hat mir nicht viel gesagt, aber die älteren Typen, die dort rum hingen und voll die coolen Jazzfans waren, die fand ich schon sehr beeindruckend! Und denen wollte ich nacheifern (wie das so ist, als pupertierender Jüngling). Aber der Jazz, der wollte sich mir ums Verrecken einfach nicht erschließen! Mit einer einzigen Ausnahme: An einem schönen Sommerabend – wir saßen im Garten vor der »Pupille« – legte die Bedienung eine Scheibe auf, die mich wahrhaft elektrisierte. Ein saxophonlastiges Meisterwerk versehen mit einer einzigen hypnotisierenden Textzeile – ein sich ständig wiederholendes “A love supreme” – tönte aus den weit geöffneten Fenstern. Ich konnte die Bedienung sogar überreden, das Album gleich ein zweites Mal aufzulegen, aber den Zettel, auf welchen ich mir Titel und Interpret notiert hatte, habe ich in der Nacht dann verschlampt. Irgendwie kam ich dann nicht mehr dazu, dort noch einmal nachzufragen, kurz darauf machte der Jazzclub zu und das Jugendzentrum zog in neue größere Örtlichkeiten. Ich machte Abitur und wurde erwachsen….

Etwas über 10 Jahre später besuchte ich in Salzburg einen Plattenladen.

Exkurs für die jüngeren Leser: Ein Plattenladen war ein Geschäft, in dem wir damals unsere Musik, zuerst auf analogen und später auf digitalen Tonträgern käuflich erwarben – eine Art Amazon oder iTunes im Real Life (einen wunderschönen Plattenladen kann man sich in einem meiner Lieblingsfilme High Fidelty anschauen).

Ich verarbeitet gerade mehr recht als schlecht die hässliche Trennung von meiner ersten langen Beziehung und war von meinen Eltern aus Mitleid eingeladen worden, sie nach Salzburg zu den Festspielen zu begleiten. Meine Eltern saßen in der Nachmittagsvorstellung vom »Jedermann«, ich hatte also viel Zeit zur Verfügung. Ich bummelte ziellos durch die wahrlich nicht so riesige Salzburger Altstadt und fand dann diesen Record Store in welchem hauptsächlich Tonträger mit darauf gepresstem Jazz angeboten wurden. Und natürlich dudelte (glücklicherweise) auch Jazz im Hintergrund. Und da war es auf einmal wieder: “A love supreme, a love supreme…” Mit aufkeimenden Jugenderinnerungen konfrontiert, stürzte ich stammelnd auf den Verkäufer zu und grunzte ihm ein gieriges Wasisndasmussichhabensofort ins Antlitz. Er verkaufte mir darauf das epochale und wunderschöne Meisterwerk “A Love Supreme” des leider viel zu früh verstorbenen Saxophonisten namens John Coltrane. Ich habe damals auch gleich noch blind “Kind of Blue” von Miles Davis erworben, weil der nette Plattenverkäufer meinte, wem Coltrane gefallen würde, der würde auch Miles Davis lieben.

Er hatte Recht!

Seitdem höre ich Jazz!

Mindestens einmal täglich!