Apple hat ja vorgestern seine neuen iPhones vorgestellt, das iPhone 5c, welches endlich die “Quitschibunti-Fraktion” bedient und das iPhone 5s, der Nachfolger vom iPhone 5.
Das Apple-Universum hat dem Event mal wieder ein halbes Jahr extrem hyperventilierend entgegengefiebert und die Reaktionen fallen dementsprechend aus: “Oooch männno! Schon wieder nur Produktpflege und keine neue bahnbrechende Innovation! Und das Billig-iPhone 5c ist viel zu teuer und das neue goldfarbene 5s sieht doof aus, und, und, und.” Und wieder werden sich trotzdem zigtausende von willigen Käufern bei den Apple-Stores in die Schlange stellen oder in ihren Blogs darüber maulen, das die Lieferfristen so lang sind. Same procedure as every Herbst!
Das wirklich Neue am iPhone 5s ist der Fingerabdrucksensor, welcher in Zukunft Passwörter zum Entsperren und für App-Downloads überflüssig machen soll. Die meisten finden das eine klasse Idee, die Technik ist anscheinend hochwertig umgesetzt und Apple betont, dass der gescannte Abdruck auch nur auf dem Phone und nicht auf Apples Servern oder in der iCloud abgespeichert wird.
Eine tolle Idee und auch mein erster Gedanke war: “Klasse! Finde ich gut!”
Und dann fängt man an nachzudenken…
Habe ich mich nicht vor einigen Jahren unglaublich über biometrische Daten in Reisepässen und Ausweisen aufgeregt? Habe ich nicht hämisch gegrinst, als der Chaos Computer Club 2009 anhand des Fingerabdruckes von Herrn Schäuble bewiesen hat, wie leicht man diese fälschen kann?
Und jetzt bin ich begeistert, wenn mein Telefon auf einmal genau so eine biometrische Identifizierung von mir verlangt1?
Ich glaube ich muss noch etwas intensiver darüber nachdenken, ob das jetzt wirklich eine so tolle Idee ist! 2
Weiterführende kritische Kommentare
- Herr Vetter, der sich in seinem lawblog seine Gedanken über das Thema macht und sich gleich auch bei Apple dafür bedankt…
- Zeit-Artikel von Kai Biermann, der ins gleiche Horn stößt….
Update 22.09.2012: War ja klar!
- Allerdings kann man das iPhone anscheinend auch mit der althergebrachten Methode entsperren. Aber so wie ich das Apple-Konzept von Wahlfreiheit bei meinem Lieblings-Hersteller kenne, frage ich mich: Wie lange? [↩]
- Das mag ich ja eigentlich gar nicht. Kritisch über Apfelprodukte nachdenken zu müssen… ;o [↩]