Fünf Monate. Rauchfrei. Yippieh.

Nichtraucher Zeichen

Ich hatte es Euch geneigten Lesern nach der zwölften Woche angedroht: Auch wenn ich nicht mehr wöchentlich über das große Nichtraucher-Experiment berichte, wollte ich im ersten Jahr weiterhin monatlich im Blog darüber reden. Heute ist es wieder soweit, ich habe den fünften rauchfreien Monat hinter mir. Yippieh!

Was gibt es zu berichten?

Nix! Außer: Nichtraucherdasein ist Normalität geworden. Immer wieder mal Lust auf eine Zigarette, vor allem wenn ich mit Rauchern unterwegs bin. 99%-ige Gewissheit in diesen Momenten, dass ich keine Zigarette mehr anfassen werde.

Aus diesem Grunde:

Weil ich das jetzt die letzten Male schon alles so geschrieben habe und das sicher langweilig wird, erfolgt in Zukunft keine Berichterstattung mit “Immer noch Nichtraucher” Lobeshymnen mehr.

Ich spar’ mir das jetzt!

Nur am 9. November 2016 – 1. Nichtrauchergeburtstag – werde ich mich wahrscheinlich nochmal hochleben lassen.

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

Vier Monate. Rauchfrei. Yippieh.

Nichtraucher Zeichen

Ich hatte es Euch geneigten Lesern nach der zwölften Woche angedroht: Auch wenn ich nicht mehr wöchentlich über das große Nichtraucher-Experiment berichte, werde ich im ersten Jahr weiterhin monatlich im Blog darüber reden.

Heute ist es wieder soweit, ich habe den vierten rauchfreien Monat hinter mir. Yippieh!

Was gibt es zu berichten?

Nicht viel. Ich fühle mich den größten Teil meiner wachen Zeit inzwischen als Nichtraucher und habe nur noch selten einen Moment, in welchem ich wirklich gerne eine Zigarette hätte. Interessanterweise komme ich anscheinend gerade in eine Phase, in der ich Zigarettenrauch als recht unangenehm empfinde. Und zwar nicht, weil es Sehnsucht in mir hervorruft, sondern weil es unangenehm riecht. Yippieh!1

Was seltsam ist.

Der 9.11.2015 ist mit gerade einmal vier Monaten nicht allzu lang her. Trotzdem habe ich das leicht irritierende Gefühl, es sei schon eine Ewigkeit vergangen, dass ich meine letzte Zigarette geraucht habe. Gefühlt bin ich inzwischen seit Jahren Nichtraucher. Yippieh!

Was mich optimistisch stimmt.

Ich kann es mir eigentlich nicht mehr so richtig vorstellen, jemals wieder eine Zigarette zu rauchen. Weil es so unglaublich dumm wäre das zu tun.  Das finde ich gut so.

Und das war es auch schon.

Mehr habe ich nach vier Monat eigentlich nicht mehr zum Nichtraucherdasein zu schreiben. Wir lesen uns am 09. April zu diesem Thema wieder ….

 

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

 
  1. Ich hoffe ich werde nicht irgendwann zu einem dieser brutal intoleranten Ex-Raucher. []
 

Fasching.

Kein fasching

Ich mag diesen Karneval nicht sonderlich. Schon als Teenager waren mir die närrischen Tage eher lästig und nervig. Wie das als Kind war, weiß ich nicht mehr so genau, muss ich mal Mama fragen. Glücklicherweise konnte man diese sechste Jahreszeit1 öffentlich ganz gut unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen berauschenden Substanzen verdrängen. Das ließ einen diese närrischen Tage dann doch leichter ertragen. Da der Genuss von Alkohol und anderen berauschenden Substanzen bei mir mit zunehmendem Alter sehr stark rückläufig ist, ignoriere ich inzwischen den Karneval nach Möglichkeit, was mir auch ganz gut gelingt.

Das Frauchen ist da ähnlich gestimmt wie ich. Früher hat das Frauchen Fasching wohl gemocht und sich sogar gerne verkleidet, aber das hat sich gegeben. Und das war eine völlig natürliche Entwicklung und nicht etwa mein schlechter Einfluss – dass das klar ist!

Wir sind also sozusagen beide, wie man hier so schön sagt: Faschingsmuffel!

Achtung! Und jetzt ein lustiger Fakt!

Es begab sich vor Jahren nämlich, dass der Tag, an dem das Frauchen und meine Wenigkeit das allererste Mal aufeinander trafen (und uns hemmungslos “aufdenerstenBlick” verliebten – zumindest ich jedenfalls), ein Faschingsdienstag war und diese epochale Ereignis auf einer öffentlichen Faschingsfeier im Hof einer Kneipe stattfand. Wir waren sogar beide “maskiert”. Da es damals saukalt war2 hatte das Frauchen sich nur visagistisch gestylt und ansonsten zwiebeltaktisch in mehrere Lagen Fleecejacken und Pullover gehüllt. Ich war ein Chinese.

Unsere Beziehung wird somit auf immer und ewig mit Fasching/Karneval/Fastnacht verknüpft sein. Interessanterweise sind wir seitdem – bis auf einige wenige Ausnahmen – nicht mehr auf Faschingsveranstaltungen gewesen, weder private noch öffentliche. Ich hoffe nicht, dass uns unser Unterbewusstsein unsere Beziehung übel nimmt, sondern setze darauf, dass wir uns so sehr genügen, dass wir kein fröhliches Karnevalstreiben mehr benötigen.

Warum ich das jetzt niedergeschrieben habe?

Eigentlich nur als Einleitung, um auf diesen

» wirklich sehr lustigen Text zum Thema Karneval «

hinzuweisen.

 

 
  1. Ja, richtig gelesen: Die sechste Jahreszeit! Erlangen ist ein Sonderfall, die fünfte Jahreszeit ist bei uns nämlich der Berch []
  2. Ja, liebe Kinder damals gab’s noch g’scheite Winter! Es konnte Ende Februar sehr kalt werden und in Nordbayern blieb der Schnee sogar wochenlang liegen… []
 

Zwölf!

No smoking sign - zwölf mal

Wie versprochen, heute der letzte Wochenrückblick. Ab jetzt werde ich den geneigten Leser nur noch am Monatsende über meine Fortschritt in der Nikotinentwöhnung auf dem Laufenden halten. Und ob die dann auch noch so ausführlich werden oder nur als knappe Notiz ausfallen, kann ich jetzt auch noch nicht sagen.

12 Wochen ohne eine einzige Zigarette!

So gut wie ein ganzes Quartal! Ich bin ja so stolz auf mich! Und ich bin mir sicher, das auch weiterhin durchzuhalten, obwohl es immer noch diverse Gelegenheiten gibt, bei denen ich das ganze Vorhaben fast wieder hinschmeißen möchte. Aber glücklicherweise von Woche zu Woche immer seltener… Und das ist auch gut so!

Meine Erfahrungen der letzten drei Monate:

Es ist überhaupt nicht schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören (Lieber Onkel Klaus, ich muss Abbitte leisten!). Mann darf nur einfach keine Zigaretten mehr rauchen und nach drei Tagen ist das Schlimmste vorbei. Es ist wirklich ganz einfach…! Echt jetzt!

Es ist aber unglaublich schwer, ein Nichtraucher zu bleiben! Leider! In den ersten Wochen wächst zeitgleich sowohl das Selbstbewusstsein (Boah! XX Tage ohne Zigarette! Ich bin sowas von gut!) als auch die Sehnsucht nach dem Glimmstengel (Boah! XX Tage ohne Zigarette! Jetzt könnte ich mir doch eigentlich nur so mal wieder eine als Belohnung gönnen, oder?). Und das auszuhalten war bisher das Schwierige – auf bösartige Einflüsterungen der Nikotinsehnsucht nicht einzugehen. Glücklicherweise neigt sich so nach zwei Monaten die Waage verstärkt in Richtung Selbstbewusstsein und Stolz. Die Sehnsucht nach Nikotin wird weniger und ich hoffe, dass der Zustand des Nichtrauchens bald zur Normalität wird. Ich bin ja Optimist….

Ich möchte an dieser Stelle als Abschluss auch noch ein paar Tipps/Anregungen vermitteln. Falls ein Raucher das liest und sich zur Nachahmung animiert fühlt. ;o) Den Erfahrungsschatz weiter geben, sozusagen. ;o)

Eins: Höre mit der Schlusspunktmethode auf. Erkenne, dass du drogenabhängig bist und zwar nach einer stark süchtig machenden Droge. Dein Körper fordert die Einhaltung eines bestimmten Nikotingehaltes im Blut. Wird dieser Gehalt unterschritten, beginnen die verschiedenen Stadien des Entzugs und je kleiner die Nikotinmenge in deinem Blut, desto intensiver sind die Entzugserscheinungen. Solange auch nur die geringste Menge Nikotin im Körper verbleibt, kämpft der Körper nach ihrer vollständigen Ergänzung. Das hört erst dann auf, wenn du ca. drei Tage ohne Nikotin im Blut durchgehalten hast. Ein “bisschen süchtig” gibt es bei Zigaretten nicht. Rauche weiter oder lass es bleiben – die einzig beiden Alternativen, die wir als Raucher haben.

Zwei: Benutze keine Nikotinersatzprodukte. Warum hab ich letzte Woche erläutert. Ich hatte auch mit dem Gedanken geliebäugelt, erst einmal auf E-Zigaretten umzusteigen, da diese ja nicht so schädlich sind/sein sollen. Aber ich fand und finde den Anblick von Rauchern mit diesen E-Zigaretten so absurd (und dämlich) dass ich mich (glücklicherweise!) nicht zur E-Zigarette durchringen konnte.

Drei: Rauche die letzte Zigarette ganz intensiv. Versuche sie aber nicht zu sehr zu genießen, sondern mache dir beim Rauchen bewusst klar, was du da eigentlich tust: Du pumpst dir heißen, giftigen Rauch in deine Lungen. Rauch der auch noch eklig schmeckt und stinkt. Ja, glaub’ es mir, nach ein paar Wochen wirst auch du Zigarettenrauch nicht mehr duftend und aromatisch finden. Du wirst in der Kassenschlange im Supemarkt hinter einem Raucher stehen und die Nase rümpfen. Weil der so unangenehm müffelt!

Vier: Mach dir bewusst, warum du rauchst bzw. glaubst rauchen zu müssen. Mach dir klar, welche Situationen mit dem Genuss einer Zigarette besonders stark verknüpft sind und versuche ein alternatives Verhalten zu finden. Ich habe zum Beispiel die folgende Schwierigkeit: Ich bin Schreibtischarbeiter und hauptsächlich im Home Office tätig. Seit vielen Jahren bin ich es gewohnt, nach ca. einer Stunde eine Pause zu machen und dabei in’s Freie1 zu gehen und gemütlich eine zu rauchen. Und das hat mir von Anfang an am meisten gefehlt und fehlt mir immer noch. Aber ich habe von Anfang an, eine Alternativstrategie gefunden. Ich bin der Situation nicht aus dem Weg gegangen, ich habe sie nur geändert. Ich gehe auch weiterhin – allerdings inzwischen nicht mehr so oft wie früher – ins Freie auf die Terrasse. Manchmal mache ich mir vorher auch noch eine gute Tasse frisch gemahlenen und handgefilterten Kaffee (Gut für die ersten Wochen: Ersatzrituale!). Statt jetzt eine Zigarette zu rauchen, atme ich ich ein bis zwei Minuten kräftig durch. Ich sauge frische Luft in mich hinein, mache dabei sogar manchmal die Augen zu und versuche mich daran zu freuen, keine Zigarette mehr rauchen zu müssen. Und ich nippe zwischendurch an meinem Kaffee und gehe nach drei/vier Minuten zurück an den Schreibtisch.. Das funktioniert bis jetzt ganz gut. :o) Kleines Beispiel was ich  mit Alternative meine.

Fünf: Anschließend schmeißt du alles weg, was mit Zigaretten zu tun hat. Wirklich alles. Zigaretten, Tabak, Zigarettenpapierchen, Feuerzeuge, Aschenbecher… Schmeiß es weg! Kein heimliches Backup irgendwo in einer Schublade! Mach dir bewusst, dass du nur zwei Alternativen hast: Rauchen und irgendwann an Herzinfarkt oder Lungenkrebs krepieren oder nie wieder einen Zug! Dazwischen gibt es nichts!

Sechstens: Sorge für ausreichend Kaugummi und Süßigkeiten. Du wirst sie brauchen. Zumindest in den ersten Wochen. Sorge für Saft im Kühlschrank. Raucher neigen zu Heißhungerattacken auf Süßigkeiten. Das hat – ohne jetzt allzu sehr ins Detail gehen zu wollen – den Grund, dass Nikotin den Körper auch dazu anregt, Zucker frei zu setzen. Jetzt fällt das weg und du willst etwas Süßes. Lutsch aber am besten nur einen Bonbon (mit Zucker, nicht zuckerfrei!) oder trinke ein Glas Saft und versuche dann etwas zu warten. Hat früher die Zigarette deinen Körper dazu angeregt innerhalb von wenigen Minuten  Zucker in die Blutbahn frei zu setzen, dauert das jetzt 20 – 30 Minuten. Warte deswegen ein bisschen nach dem ersten Bonbon oder Stück Schokolade und die Heißhungerattacke wird sich nach 30 Minuten abschwächen.

Siebtens: Treibe Sport. Das hilft! Lenkt ab! Sorgt auch dafür, dass du nicht zunimmst. Und ohne Zigaretten stellen sich sportliche Erfolge und Fortschritte erheblich schneller ein. ;o) Ausführlich habe ich das hier ausgeführt.

Achtens: Du hörst nur für heute mit dem Rauchen auf! Morgen kannst du ja wieder rauchen! Stelle dich jeden Morgen vor den Spiegel, schau dir tief in die Augen und sage dir folgendes: “Ich werde nur heute keine Zigarette rauchen! Und morgen kann ich dann wieder mit dem Rauchen anfangen. Also ist das heute gar nicht so schlimm.” Und das machst du jeden Morgen! Bis du es einmal vergisst und dir auffällt, dass du es nicht mehr brauchst. :o) Nikotinentzug fällt leichter, wenn du ihn von Tag zu Tag denkst.

Das sind so die grundlegenden Anregungen und Regeln, die mir jedenfalls über die ersten zwölf Wochen hinweg geholfen haben. Und ich bin schwer motiviert am 09. November 2016  hier einen Blogbeitrag zu veröffentlichen, der den Titel “Ein Jahr ohne!” trägt. Ich plane es ernsthaft: Nie wieder einen einzigen Zug!2

 

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

 
  1. ich habe die letzten 20 Jahre weder am Arbeitsplatz noch in der Wohnung geraucht []
  2. Tschakaaaaaa! ;o) []
 

Elf.

Nichtraucherzeichen. Elf,

Elf Wochen ohne Nikotin! Schulterklopfen!

Übrigens muss der geneigte Leser dieses kleinen Blogs1 keine Angst bekommen, in den nächsten Monaten weiterhin wöchentlich mit meinen Nichtraucherberichten gelangweilt zu werden. Dieser ist der vorletzte – ich hatte mir von Anfang an vorgenommen, die Wochenrückblicke meines Nichtraucher-Experimentes auf 12 zu beschränken. Ich bin der Meinung, nach knapp drei Monaten sollte zumindest mit dem wöchentlichen Sehnsuchtsgewinsel nach Zigaretten Schluss sein.

Ich werde aber bis zum 9.11.20162 weiterhin meinen Weg zum Nichtraucher mit Monatsberichten bzw. Rückblicken begleiten. Das muss sein, da mir diese Betrachtungen helfen zu reflektieren, was seit dem letzten Bericht schwierig war, wie sicher ich mir bin, es jetzt zu schaffen und was mich sonst noch als frisch gebackener Nichtraucher beschäftigt und belastet hat. Also kommt das dann nur noch am Monatsende.

Weiterhin nicht unschwierig…

Und damit sind wir auch gleich beim Thema: Auch diese Woche war noch nicht so einfach, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hatte wieder eine Menge schwierige Phasen. Glücklicherweise dauern diese Phasen immer nur ein paar Minuten, aber sie nerven! Wirklich!

Es teilt sich zur Zeit folgendermaßen auf: 75% der Woche denke ich überhaupt nicht mehr ans Rauchen, die restlichen 25% Prozent haben es dann in sich! Da muss ich sehr mit dem NSTG3 kämpfen. Aber wie ihr oben gelesen habt, gewinne ich bisher noch.

Ich würde mir im Moment FURCHTBAR DÄMLICH vorkommen, wenn ich dem Wunsch nach einer Zigarette nachgeben würde. Die ganze Mühe umsonst und was soll der geneigte Leser dieses bescheidenen Blogs von mir denken. Allein das ist – neben dem Wunsch nicht mehr rauchen zu wollen – eine gute Motivation. Aber ich habe mich diese Woche sogar dabei ertappt, dass ich ganz kurz überschlagen habe, ob ich genug Zigarettenautomaten taugliches Kleingeld im Portemonnaie herumtrage…. Ich hätte mich augenblicklich ohrfeigen können!

Interessanterweise lassen mich die Tabakwaren im Kassenbereichs des Supermarktes meines Vertrauens jedoch völlig kalt. Nicht einmal innerlich zucke ich zusammen, wenn ich an der Auslage mit den Tabak-Päckchen vorbei defiliere. Das stimmt mich wiederum optimistisch. :o)

Nikotinpflaster

Ich bin auch schon mehrmals gefragt worden, warum ich mich für den kalten Entzug entschieden habe. Ich hätte es mir doch auch leichter machen und Nikotinpflaster oder Kaugummis verwenden können. Ich habe mich ganz bewusst von Anfang an gegen Nikotinersatzprodukte entschieden und zwar aus den folgenden Gründen:

Erstens: Ich habe es 1994 schon mal mit Nikotinpflastern probiert. War ein komplettes Disaster! Bereits nach drei Wochen habe ich zuzüglich zum Nikotinpflaster täglich noch mindestens fünf Zigaretten geraucht. Hat mein Körper nicht gut gefunden und sogar mit Kreislaufproblemen quittiert. Hat mir dann die perfekte Ausrede verschafft, abzubrechen und wieder normal zu rauchen. Wollte ich nicht nochmal erleben.

Zweitens: Ich habe diesen Nikotinausstieg sehr penibel vorbereitet, denn ich will wirklich, dass es diesmal endlich klappt! Und was macht der netzaffine Mensch dann? Er recherchiert wie ein Blöder im Netz! Die meisten Quellen haben Nikotinersatzprodukte empfohlen. Ich bin aber auch auf das Buch/PDF “Nie wieder einen einzigen Zug” von Joel Spitzer gestoßen. Ist zwar leider ein bisschen in diesem nervenden amerikanischen “Tschakaaa! Du schaffst das!” geschrieben, aber trotzdem hat mir dieses Buch geholfen. Denn zwischen dem ganzen Motivationsgequatsche verbirgt sich ein Haufen Information, der einem beim Nachdenken schnell einsichtig wird. Mir hat dieses PDF erheblich mehr gebracht, als Allen Carr mit seinem “Endlich Nichtraucher”.

Joel Spitzer ist der Meinung, dass der kalte Entzug der einzige erfolgversprechende Weg zum trockenen Smokeaholic ist. Laut Spitzer mag ein Nikotinpflaster oder Kaugummi einen durchaus bei der Bewältigung der lästigen Rauchgewohnheiten unterstützen, aber die Ersatzprodukte haben den Nachteil, dass sie einen während des ganzen Prozesses in einem Zustand des körperlichen Entzugs halten. Nikotinersatzprodukte versetzen den Raucher in einen chronischen Drogen-Entzugszustand.
Sobald der Raucher die Mindestmenge an Nikotin im Blut unterschreitet, fängt der Körper an, Nikotin einzufordern. Und solange noch Nikotin im Blut vorhanden ist, fordert der Körper seine gewohnte Menge ein. Ein Nikotinpflaster, das die dem Körper zugeführte Nikotinmenge vermindert, führt dazu,
dass der Raucher nicht das erforderliche Nikotin-Minimalniveau erreicht, bei dem der Körper zufrieden ist und Ruhe gibt. Folge: Der Raucher verharrt in einem chronischen Zustand des schlimmsten Drogenentzugs. Und sind wir doch mal ehrlich: Das hält keine Sau lange aus!

Laut Spitzer ist es besser den körperlichen Entzug kurz und schmerzhaft zu gestalten, als wochen-oder monatelang kontinuierlich vor sich in zu leiden. Wie ich aus der Erfahrung des Abreißens eines Pflaster weiß, hat Herr Spitzer da Recht. Und deswegen habe ich mich zum kalten Entzug entschlossen. Und ich bin froh darüber. Der körperliche Entzug ist letztendlich nach zwei Wochen gegessen. Alles was danach kommt, ist hirngesteuert. Ohne Nikotinersatzprodukte kommt die wichtige Erkenntnis, dass ein zufrieden stellendes Leben nach der Zigarette möglich ist, sehr viel früher. Und mit dieser Erkenntnis fällt es einem leichter, diesem Zustand entgegen zu streben.

Und deswegen empfehle ich allen Rauchern, die damit liebäugeln, das Rauchen aufzugeben: Reißt Euch das Pflaster in einem Zug herunter! Das tut zwar einen kurzen Moment höllisch weh, aber dann habt ihr es hinter Euch! Und das ist besser!

Und das ist alles, was ich dazu zu sagen habe!

 

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

 
  1. Ein paar treue Leser sollte ich laut Statistik haben ;o) []
  2. Dann ist’s ein Jahr! []
  3. Nikotinsüchtiger Teil meines Gehirns []