Für viele ist gerade der sogenannte “Veganuary” oder vielleicht auch der “Dry January” zu Ende gegangen. Die inzwischen populäre Erholung von der weihnachtlichen Völlerei direkt am Jahresanfang. Die Gemahlin und meine Wenigkeit machen das schon seit vielen Jahren mit dieser “Fasterei”, allerdings ein bisschen später in der traditionellen Fastenzeit von Fasching bis Ostern.
Das hat allerdings keinerlei religiöse Gründe, sondern seinen Ursprung nur darin, dass ich vor geschätzt 15 Jahren das dringende Gefühl hatte, ich müsste mal eine Alkoholpause einlegen und mir damals die religiöse Fastenphase als passender Zeitraum erschien. Ist außerdem ein bisschen länger als so ein Monat. In den darauffolgenden Jahren haben die Gemahlin und ich den Alkohol zuerst mit dem Verzicht auf “Süßes/Zucker” und dann auch noch mit dem Verzicht auf Fleisch ergänzt. Nachdem ich mich inzwischen strikt vegetarisch ernähre, ist letzteres aber nicht mehr sonderlich sinnstiftend.
Da nun mit dem kommenden Aschermittwoch die nächste Fastenzeit vor der Tür steht und die Gemahlin und ich auch dieses Jahr wieder auf Genüsse verzichten wollen, habe ich deshalb beschlossen mein Fastenprogramm von Fasching bis Ostern folgendermaßen zu gestalten:
1. Kein Alkohol in der Fastenzeit. Muss ich wohl nicht weiter erläutern.
2. Nichts Süßes in der Fastenzeit. Das bedeutet den Verzicht auf alles, das mit Zucker extra gesüßt wurde, wie Bonbons, Backwaren, gesüßte Brotaufstriche, Kekse, Schokolade und Co.. Natürliche Süße wie in Obst zählt nicht dazu.
3. Digital (Social) Detox. Ich denke sechs Wochen ohne soziale Netzwerke werden mir mal gut tun. In meinen sowieso schon üppig gefüllten SM-Ordner auf dem Smartphone sind mit Threads und Bluesky noch zwei neue Netzwerke dazu gekommen, die ich in der aktuellen (politischen) Situation etwas anstrengend finde. Darum habe ich beschlossen, mir eine Social-Media-Auszeit zu gönnen. Der SM-Ordner auf dem Smartphone wird ganz nach hinten verschoben und Instagram, Mastodon und Co. (privat) bis Ostern nicht mehr geöffnet (eins). Wenn ich beruflich mal rein muss, kann ich nix machen, aber das werde ich so knapp wie möglich gestalten. Wer bis Ostern wissen will, wie es so um mich steht, kann ja ab und an mal hier vorbeikommen. Ich plane statt Social Media wieder vermehrtes Rumbloggen – und das auch im Zweitblog.
4. Glotze (fast) aus in der Fastenzeit. Und da mir Nummer 3 noch nicht ausreichend erschien und die Gemahlin sowieso der Meinung ist, dass wir (ich) zu viel vor dem Bildschirm rumhängen, werde ich an den Wochentagen (Mo-Fr) die Glotze aus lassen. Kein Netflix, kein Apple TV, kein Inspektor Barnaby am Montag…. ;-) Nur am Wochenende (Sa/So) werde ich mir die Möglichkeit offen lassen, mal den Fernseher anzuschalten. Ich habe einen hohen Stapel Bücher auf dem Nachttisch, die endlich mal gelesen sein wollen und die neuen Spiele, die ich der Gemahlin Weihnachten geschenkt habe, wollen auch gespielt werden. Und den Italienischkurs der letzten drei Semester muss ich auch nacharbeiten, um mich auf Semester vier vorzubereiten. Die Ausnahme mit dem Wochenende ist dann allerdings meine Version des Sonntages in der religiösen Fastenzeit, der ja auch nicht als Fastentag zählt. ;-) Gilt aber auch nur für Punkt vier. Und ob ich das dann nutze, steht auch noch nicht fest.
So das ist mein diesjähriges Fastenprogramm, mal kucken wie schwer mir das dann dieses Jahr fallen wird.
Warum ich das hier veröffentliche? Zur Motivation und damit ich mich nicht mehr aus der Affäre ziehen kann! ;-)
(1) Einzige Ausnahme: BeReal, aber das ist ja eigentlich (noch) kein Social Media… ;-)
Das Verfassen dieses Beitrages wurde musikalisch untermalt von Jesus Christ Superstar. (Ian Gillans Performance als zweifelnder Jesus im Garten von Gethsemane gehört mit zum Besten, was Herr Gillan in seiner langen Karriere gesungen hat.)