Podcast-Tipp

Achtung, jetzt kommt ein bisschen unbezahlte Werbung: Wer mir im Netz folgt, hat sicher mitbekommen, dass ich relativ viele Podcasts höre. Die Entwicklung der Podcast-Szene in den letzten 10-12 Jahren macht mir viel Freude und hat mir seit bestimmt 2010 fast jede Autofahrt und Reise unterhaltsam gemacht. Dabei bin ich von einem Urgestein der Podcast-Szene von Anfang an ein großer Fan – dem (ehemaligen) Radiomoderator Holger Klein. Von dessen Produktionen möchte ich an dieser Stelle jetzt eine auch besonders bewerben.

Holger Klein betreibt seit vielen Jahren schon unter dem Akronym WRINT (Wer Redet Ist Nicht Tot) eine Sammlung vieler Podcast zu vielen Themen wie Wissenschaft, Politik, interessante Menschen und darüber hinaus mit der WRINTHEIT und dem Realitätsabgleich zwei der kurzweiligsten und unterhaltsamsten Laberpodcasts schlechthin. Inzwischen verdient er sich seinen Lebensinhalt komplett als professioneller Podcaster mit Auftragsarbeiten wie beispielsweise dem genialen “Hock die Her!” Podcast für die Bayern Tourismus Marketing GmbH, der auch mir als fränkischer Beutebayer mit jeder Folge viel Frede macht und Erkenntnisse über bayerische Traditionen, Handwerk und Künstler verschafft.

Podcast-Tipp: Deutschland du kannst das!

Aber über diese Projekte möchte ich hier gar nicht schreiben, sondern über eine andere, sehr besondere seiner Auftragsarbeiten und zwar den tollen Podcast der AWO Deutschland, Du kannst das!. Wenn Ihr etwas über den Wert sozialer Arbeit und Hilfe für in Not geratener Menschen und sozialer und gesellschaftlicher Randgruppen in diesem unserem Lande erfahren wollt, dann solltet Ihr diesen Podcast sofort abonnieren und euch alle Folgen anhören. Ich rufe euch deshalb ein fröhliches “Abonniert diesen Podcast, er ist sehr gut” zu!

Worum geht’s?

Wenn ich mich noch richtig erinnere, war das Projekt ursprünglich nur bis zur Bundestagswahl 2022 geplant, wird aber glücklicherweise weiter geführt. Im Podcast spricht Holger Klein mit erfahrenen Fachkräfte aus den AWO-Einrichtungen vor Ort – von der Pflege über die Jugendhilfe bis zur Kinderbetreuung und mehr. Also mit den Menschen, die die soziale Arbeit leisten und somit die fachliche Praxis kennen, deren Stimmen in großen Talkshows aber ungehört bleiben. Es geht um essentielle Fragen wie: Was braucht es für eine faire und sozial gerechte Gesellschaft? Welche Forderungen stellen Fachkräfte aus dem sozialen Bereich an die Politik? Welche Perspektiven darf eine gute Sozialpolitik nicht vergessen?

Übrigens: Die Sonderfolge mit dem Industrie- und Wirtschaftssoziologen Klaus Dörre zu Zustand und Zukunft des deutschen Sozialstaats, war mir ein wahrer Augenöffner. Und Motivation mal wieder genau hinzuschauen, was in diesem unserem Lande schief läuft….

Ich finde diesen Podcast sehr gut gemacht und vor allem sehr wichtig, aber das war jetzt nicht der alleinige Grund, dass ich diesen Beitrag verfasst habe. In der Folge des »Realitätsabgleich« vom 21.12. mit Toby Baier stellte sich Holgi die (berechtigte) Frage, warum der Podcast (noch) nicht die Hörerschaft hat, die er verdient. Ihn quält also die Frage, warum der Podcast nicht viel mehr Hörer hat. In der folgenden Diskussion erklärt Toby dann dazu, dass ihm Form und Thematik für sowas zu anstrengend sind. Podcasts sind für ihn Unterhaltung zur Entspannung und obwohl er die Themen für superwichtig hält, würde ihn der Podcast sicherlich zu sehr runterziehen. Er empfiehlt Holgi mehr “Unterhaltung” daraus zu machen und statt Interviews mehr spannende Geschichten zu erzählen. “Storytelling” wie das im Marketing auch gerne genannt wird.

Ich sehe/empfinde das allerdings ganz anders: Ich höre diesen Podcast, weil ich etwas lernen möchte. Ich möchte etwas darüber lernen, wie Organisationen wie die AWO und deren Mitarbeiter sinnstiftende Arbeit in unserem Land leisten. Ich applaudiere den ProtagonistInnen innerlich bei jeder Folge mit stehenden Ovationen. Und ich lerne viel Neus über Dinge, von denen ich glaubte schon genug zu wissen. Und genau das jetzige Format vermittelt mir das Wissen ohne Chi Chi oder Storytellig-Gedöns. Wissenswertes interessant verpackt eben! Nicht mehr und nicht weniger.

Aber ich weiß, dass das heutzutage eher nicht mehr so angesagt ist und man anscheinend Inhalte nur noch vermitteln kann, wenn sie spannend oder/und nicht zu anstrengend verpackt sind. Aber mal ehrlich, wem beispielsweise die Thematik “Obdachlosigkeit” zu anstregend/deprimierend ist, dem ist es das doch letztendlich wahrscheinlich auch, wenn man sie in Stories verpackt. Trotzdem oder gerade deswegen empfehle ich deshalb den Podcast »Deutschland du kannst das!« sehr eindringlich!

Gebt ihm eine Chance!

Er ist für Podcatcher als auch in allen gängigen Plattformen verfügbar:

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