Was von der Woche übrig bleibt…

18.01.-24.01.2021

Hurra! Habemus neuen amerikanischen Präsidenten!
Diese Woche war vor allem gekennzeichnet durch die Amtseinführung des 46. amerikanischen Präsidenten Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris.

Hurra! Habemus neues Social Media Spielzeug!
Es nennt sich Clubhaus und die Social Media Berater dieses Landes laufen Amok.

Was mir die Woche so unterkam.

Wobei mich beide Ereignisse diese Woche auch ein bisschen genervt haben. Das eine mehr als das andere… ;-)

Nicht dass ihr mich missversteht, ich bin froh und glücklich, dass dieser Präsidentenkasper, dessen Namen wir jetzt nicht mehr nennen sollten, die Bühne erst einmal verlassen hat und jetzt wieder ein halbwegs normaler Betrieb und Umgangston in der politischen Szene der Vereinigten Staaten einzuziehen scheint.

Amtseinführung Joe Biden und Kamala Harris

Aber dieser Pathos mit dem der deutsche Qualitätsjournalismus die Amtseinführung von Joe Biden und seiner Vizepräsidenten begleitet hat, der war phasenweise schon wirklich ein bisschen heftig. Ähnlich wie seinerzeit bei Barack Obama knüpft die deutsche Qualitätsjournaille derart hohe Erwartungen an die Präsidentschaft von Präsident Biden, dass dieser praktisch nur enttäuschen kann. Und ich bin mir sicher, auch mit diesem Präsidenten wird das alles kein Zuckerschlecken.

Aber die Bürger der USA, die dürfen jetzt gerne pathetish sein.

O.K., es war schon etwas besonders das Ganze, so mit den Flaggen statt Zuschauer wegen Pandemie und Lady Gaga und so weiter.

Immerhin hat er gleich einmal an seinem ersten Arbeitstag einen Haufen Verordnungen unteschrieben, welche die gröbsten Klöpse des Vorgängers, dessen Namen nicht mehr genannt werden sollte, rückgängig machen werden. Die USA sind jetzt also unter anderem auch wieder mit dabei beim Pariser Klimaabkommen. Jetzt muss der Westen, also die “First World” (und ja, auch die Bundesrepublik!) nur noch endlich ernsthaft anfangen, Maßnahmen zu umzusetzen, mit denen die Ziele dieses Klima-Abkommens erreicht werden können. Das ist nämlich (ja auch und vor allem in der Bundesrepublik!) nicht mal ansatzweise der Fall.

Und kann mir mal einer erklären, was der deutsche Qualitätsjournalismus so an dem Wort “Inauguration” liebt? Fühlt ihr euch irgendwie gebildeter und intellektueller, wenn ihr es statt des schönen Wortes “Amtseinführung” benutzt? #krückstockgefuchtel

Aber geben wir es zu, das beste an der Amtseinführung war dann doch das darauf folgende Bernie Sanders Meme.

Clubhouse

Clubhouse – der zweite Aufreger der Woche. Eine Audio-App, die mal wieder erfolgreich das klassische Social-Media-Verknappungsmarketing geritten hat. Die App läuft nur auf IOS und Zugang ist nur auf Einladung zu bekommen. Meine halbe Twitter Timeline bekommt sich seit Tagen nicht mehr ein und alle, die irgendwas mit Social Media zu tun haben oder sich für SM-Berater*innen halten und alle sonstigen Marketingfuzzis sind seit Tagen feucht im Schritt und in ständiger Erregung. Das Marketingkonzept mit “elitärer Plattform” und künstlicher Verknappung ging jedenfalls mal wieder richtig gut auf.

Mit der App kann man sich in sogenannten „Räumen“ treffen und dort dann live miteinander diskutieren (nur audio!). Wer genau wissen will, was dieses Clubhouse ist, kann das bei Wikipedia nachlesen oder googelt sich das bitte selber.

Ich kann Clubhouse jetzt nicht beurteilen, da ich zwar ein Phone und somit IOS besitze, aber noch kein “invite” bekommen bzw. mich auch nicht darum bemüht habe. Was ich allerdings bisher darüber gelesen habe, vermittelt mir eher einen gemischten Eindruck. Ich bin ganz froh, dass ich es inzwischen nicht mehr für notwendig halten kann, jeden Hype gleich mitmachen zu müssen (auch beruflich). Das ist einer der Vorteile, die man so als #AlterSack hat. ;-)

Die Beurteilungen, die ich bisher gelesen habe, sind durchwachsen und reichen von vorsichtiger Begeisterung bis zu großer Skepsis. Datenschutzrechtlich scheint die App jedenfalls so ihre Probleme zu haben.

Ich warte jetzt erstmal ein bisschen und dann sehen wir weiter…

Mein Video des Jahres

Nochmal zurück zu dem Präsidenten, dessen Name nicht mehr genannt werden sollte. Sein Abgang hat mir zumindest bereits am Anfang des Jahres auch schon das Video des Jahres beschert. Ich glaube nicht, dass das noch irgendwie übertroffen wird.

Youtube-Direktlink

Ich kann einfach nicht aufhören, mir das anzusehen….

Diese Woche aufgeregt.

Die Juristin und Journalistin Fatina Keilani hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht und im Tagespiegel veröffentlicht: Von Rassismus betroffene Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, hätten aus dem Rassissmus inzwischen ein privates lukratives Geschäftsmodell gemacht: Sei es als “Buchautorin, Ex-Journalist und Buchautor, Talkshow-Dauergast oder twitternde Vierfachmutter”. Sie würden ihre Benachteiligung und den Rassimus, dem sie ausgesetzt sind, frecherweise also dazu benutzen, schnöden Mammon zu scheffeln! Der Rest des Textes ist dann ein ständiges “Ohgottohgottohgott! Wie können Sie es wagen!” Wer`s lesen will, bitte beim Tagespiegel nachschauen, ich habe den Artikel bewusst nicht verlinkt.

Ich halte das für einen sehr perfiden, moralisch verkommenen und gemeinen Vorwurf.

Ich möchte stellvertretend für die berechtigte Empörungswelle hier nur die Stellungnahme des im Text erwähnten Ex-Journalisten und Buchautor (leider nur auf Facebook) sowie der twitternden Vierfachmutter (beim Volksverpetzer) eindrücklich zur weiteren Leküre empfehlen!

Ach ja! Und diesen lesenswerten Text der von mir sehr geschätzten Spiegelkolumnistin Margarete Stockowski zu diesem Artikel. Von dieser Dame sollte man sowieso alles lesen, denn sie hat immer viel Kluges zu sagen.

Im Netz gelesen

Enno Park hat erst 11 und inzwischen 18 Corona-Mythen und Fehlannahmen aufgeschrieben, die man sich abgewöhnen sollte. Und nein ich bin jetzt nicht unter die Corona-Leugner/Esoterik-Schwurbler/Reichsbürger gefallen. Lest diesen Text, dann werdet Ihr sehen, warum ich ihn verlinke. Er ist sehr klug geschrieben und mit vielen Faktren angereichert. Wie eigentlich immer bei Enno Park.

Auf Twitter gesehen

Zum Schluß

Einen hab’ ich noch! Also zum Ex-Präsidenten, dessen Name nicht mehr genannt werden sollte. Die New York Times hat alle seine Beleidigungen aufgeschrieben, die dieser Mensch auf Twitter so losgelassen hat. Alle! Von 2015 bis 2021. Man kann Sie sich thematisch in alphabetischer oder auch in chronologischer Reihenfolge anzeigen lassen. Also viel Spaß mit The Complete List of Trump’s Twitter Insults.


Ich wünsche weiterhin eine gute Zeit und bleibt gesund!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie möchten einen Kommentar hinterlassen, wissen aber nicht, was sie schreiben sollen? Dann nutzen Sie den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken