Lange nix geblogt. Wie bereits auf dem Zweitblog erwähnt: Keine Entschuldigung. Hatte einfach keine Zeit und/oder Lust. So einfach ist das.
Jetzt aber wieder. Sonst könnte ich die Notizen ja auch offline nehmen – soweit bin ich aber noch lange nicht. Deswegen wird jetzt erst mal Diverses aufgearbeitet. Und ich beginne mit einer kurzen Wanderung, welche die Gefährtin und ich im schönen August unternommen haben.
Die Gefährtin hat schon seit einiger Zeit immer wieder mal den Wunsch geäußert, den Frankenweg abzuwandern. Nun ist es so, dass der Frankenweg an den Rennsteig anschließt und von der Thüringischen Landesgrenze über die Fränkische und Hersbrucker Schweiz ins schöne Altmühltal verläuft – 520 km insgesamt. Das ist für Werktätige in zwei oder drei Urlaubswochen eher nicht zu bewältigen und ich denke den gesamten Frankenweg werden wir uns deshalb für den verdienten Ruhestand aufheben müssen.
Aber ich habe bei unserer Urlaubsplanung dann den Vorschlag gemacht, in einer unserer Urlaubswochen einfach mal so als ersten Appetitanreger ein kurzes Stück des Frankenwegs zu wandern. Von Scheßlitz bis Hersbruck – das sind 5 Etappen und Anfang wie Ende sind mit dem öffentlichen Nahverkehr unserer Region noch zu erreichen. Gesagt, geplant und zwar für Mitte August.
Nun ist Mitte August keine gute Idee, wenn man an die Planung der Übernachtungsquartiere denkt und vor allem nicht sehr frühzeitig bucht. Im schönen Frankenland ist Mitte August die Saison schon so gut wie vorbei und der heimische Gastwirt fährt mit seiner Familie selber in den wohlverdienten Urlaub. Deshalb war in Heiligenstadt, dem Ziel der ersten Etappe in den wenigen Gasthäusern und Pensionen, die noch nicht im Urlaub waren, keinerlei Zimmer mehr zu bekommen. Wir haben deshalb dann zähneknirschend die Wanderung auf vier Etappen verkürzt und unseren Startpunkt nach Streitberg verlegt und die Abschnitte etwas verändert:
Etappe 1: Streitberg nach Pottenstein
Etappe 2: Pottenstein nach Egloffstein
Etappe 3: Egloffstein nach Schnaittach
Etappe 4: Schnaittach nach Herbsruck
Etappe 1: Streitberg nach Pottenstein
Am Samstag, den 17. August klingelte um 5:00 Uhr früh der Wecker, denn wir mussten den Bus um 7:20 Uhr erreichen und wegen einer Baustelle wurde unser Dorf im August nicht vom Stadtbus angefahren. Wir begannen unseren Wanderausflug also gleich direkt von der Haustüre aus….
In mehreren Etappen (Stadtbus, S-Bahn, Schienenersatzverkehr, Regionalbus) erreichten wir dann gegen 9:00 Uhr das schöne Streitberg in der geliebten fränkischen Schweiz.
Unsere erste Etappe verlief erst einmal von Streitberg nach Muggendorf, dann durch die Oswaldhöhle nach Engelhardsberg und über die Vexierhöhle Riesenburg wieder herunter an die Wiesent. Trailrunnern dürfte das bekannt vorkommen, wir wanderten praktisch einen Großteil des sogenannten Neideck 1000 Trails in Gegenrichtung ab. Eine Trail-Halbmarathonstrecke an der ich mich auch mindestens einmal jährlich versuche. Es kamen uns auch mehrmals Gruppen von Läufern entgegen, deren Tempo mich auch ziemlich neidisch machte. Wer die Strecke kennt, weiß wie sehr es zwischen Muggendorf und Streitberg immer wieder bergauf und bergab geht.
Dann ging es an der schönen Wisent entlang Richtung Behringersmühle, dort bekam die Gefährtin dann Tee und Käsekuchen. Ich hätte mir ja gerne das “knusprige Schäuferle” (Schiefertafelwerbung) reingezogen, aber die Küche des Behringers hatte gerade 5 Minuten geschlossen, als wir in den schönen Biergarten einrollten. Begnügte mich dann mit einem Wasser ;-) und ärgerte mich nachträglich, dass ich nicht an ein alkoholfreises Weizen gedacht hatte!
Wir haben übrigens auf unserer Wanderung mal wieder festgestellt, dass eine mehrtägige Wanderung durch die fränkische Schweiz für Vegetarier oder gar Veganer eine echte Herausforderung werden dürfte – die fränkische Küche als sehr fleischlastig zu bezeichnen, ist bereits eine starke Untertreibung. ;-)
Der Frankenweg macht dann eine Schleife über Gößweinstein, die haben wir uns aber geschenkt. Wir kürzten ein paar Kilometer ab und sind einfach weiter durchs schöne Puttlachtal Richtung Pottenstein gewandert. Ab Tüchersfeld ist man dann auch wieder auf dem Frankenweg.
Etwas abgekämpft in Pottenstein angekommen, nahmen wir dann unser Zimmer im Gasthaus Goldene Krone in Besitz. Die Goldene Krone kann ich sehr empfehlen (auch wenn die Website ziemlich grottig und veraltet ist), Zimmer und Ambiente sind toll, das Frühstücksbuffet äußerst üppig und die Betten sehr bequem. Der Chef wandert selber gerne und viel durch die Berge und man kann mit ihm gut übers Wandern und Wander-Ausrüstung fachsimpeln.
Nach einer ausgiebigen Dusche machten wir uns etwas müde auf in das Dorf, um noch etwas zu essen. Wir landeten in der Brauerei Ernst Mager, was sich allerdings als keine sonderlich gute Idee herausstellte. Das Bier ist zwar sehr lecker, aber Essen und Service lassen doch zu wünschen übrig.
Angefixt von der “Schäuferle-Werbung” im Behringers bestellten die Gefährtin und ich das Schäuferle mit Kloß und Sauerkraut. Das Essen kam bereits nach 5 Minuten und stellte sich dann als lieblos gekocht und die Schweineschulter als alles andere als knusprig heraus. Die Soße war geschmacklos und die Knödel waren auch kein Highlight. Das Sauerkraut ging so. Mit tat das arme Schwein, das für dieses Desaster hatte sterben müssen, richtig leid und mein schlechtes Fleischesser-Gewissen drückte mich deshalb noch mehr als üblich.
Mit unguten Schweinefleischmägen zogen wir uns biermüde (wegen Essensfrust ein Bier mehr als geplant) ins Bett zurück und fielen bereits um 21:00 Uhr in einen wohlverdienten Schlaf.
Die Route:
Kurzer Hinweis: Die Zeit ist bei Strava immer die reine Laufzeit, in der man sich bewegt hat. Wir waren schon etwas länger unterwegs!
Die kommenden drei Etappen folgen in den nächsten Posts….
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ja, das ist typisch Franken , jedenfalls die Landschaft und das Wandern , also nicht die untypisch schlechte Gastwirtschaft.